Ko-Produktion, Pioniernutzungen, Public-Civic-Partnership als Ansatz Urbaner Praxis

Leona Lynen (Berlin)

 

 

 

Die Stadt ist eine Baustelle, die immer im Werden ist und niemals schlüsselfertig an die Stadtgesellschaft übergeben werden kann. Auf verschiedenen Maßstabsebenen ringen in ihrer Entstehung vielfältige Kräfte und Akteure miteinander, die bisweilen ein sehr unterschiedliches Verständnis von Stadt und lebenswerten Räumen haben. In diesem Spannungsfeld aktualisiert sich Stadt ständig und entwickelt sich in vielschichtigen Dimensionen weiter. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, erfordert das Anpassen und Weiterbauen von Stadt ein Handeln jenseits des Denkens in Zuständigkeiten, eine starke Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen und zugleich die Fähigkeit, mutige Visionen für die Zukunft zu formulieren.

Kaum ein Projekt verdeutlicht diese Haltung derzeit prägnanter als das Haus der Statistik in Berlin, das nach mehr als zehn Jahren Leerstand gemeinwohlorientiert entwickelt wird. Im Bestand und mittels ca. 65 000 m² Neubau entstehen Räume für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbares Wohnen sowie ein neues Rathaus für den Bezirk Berlin-Mitte und Verwaltungsnutzungen. Das Haus der Statistik, in unmittelbarer Nähe des Berliner Alexanderplatzes gelegen, bietet die Möglichkeit, die Forderungen nach einer gemeinwohlorientierten und kooperativen Entwicklung unserer Städte modellhaft umzusetzen. Viele Jahre stand der 50 000m2 große Gebäudekomplex mitten in Berlin leer. Infolge öffentlichkeitswirksamer Aktionen der Initiative Haus der Statistik, einer Gruppe engagierter Künstler:innen, Architekt:innen, Kulturschaffender und Politiker:innen, wurden 2015 die Pläne für einen Verkauf an Investoren und der geplante Abriss verhindert.

Die Forderung aus der Zivilgesellschaft, das Haus der Statistik als Gemeingut zu sichern, wurde schließlich von Verwaltung und Politik aufgenommen. Das stete Engagement und Aufzeigen von Möglichkeiten durch unentgeltlich durchgeführte Machbarkeitsstudien seitens der Initiative traf auf Raumbedarfe der wachsenden Berliner Verwaltung. Statt beide Nutzungskonzepte – Raum für Kunst, Kultur, Soziales und bezahlbares Wohnen versus Verwaltungsnutzungen – gegeneinander auszuspielen, entschied sich der Berliner Senat 2017 dazu, das Areal von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zu erwerben und in eine gemeinsame Projektentwicklung mit dem zivilgesellschaftlichen Partner zu überführen. Die Kerngruppe der Initiative Haus der Statistik hatte sich inzwischen als Genossenschaft organisiert und konnte dadurch als Akteur rechts- und handlungsfähig werden.

Neue Formen der Kooperation

Mit dem Erwerb der Liegenschaft durch das Land Berlin war der Weg frei für eine gemeinwohlorientierte Entwicklung des Quartiers. Damit wurde der Grundstein für die Zusammenarbeit von fünf Kooperationspartnern gelegt, die seither in gemeinsamer Verantwortung für das gesamte Areal tätig sind: Die Koop5 besteht aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, dem Bezirksamt Berlin-Mitte, den landeseigenen Gesellschaften Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (WBM) und Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) sowie der ZUsammenKUNFT Berlin eG (ZKB eG) als rechtmäßige Vertreterin der Initiative Haus der Statistik. So entstand eine Basis für die Zusammenführung von zivilgesellschaftlichem Wissen und Engagement mit der Expertise der kommunalen Immobilienwirtschaft und den Handlungsspielräumen der Verwaltung. Rechtliche Grundlage für die Entwicklung des Quartiers bildet ein Bebauungsplanverfahren, das auf den Ergebnissen eines integrierten Werkstattverfahrens fußt. Von September 2018 bis Februar 2019 erarbeiteten drei Planungsgemeinschaften städtebauliche Konzepte, von denen der gemeinsame Entwurf von Planergemeinschaft Teleinternetcafe und Treibhaus Landschaftsarchitektur ausgewählt und als Grundlage für die weitere Entwicklung empfohlen wurde.

 

Aneignung und Planung durch die Zivilgesellschaft

Seit Sommer 2019 werden im Rahmen von Pioniernutzungen ausgewählte Erdgeschossbereiche der Bestandsgebäude an Akteur:innen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung, Soziales und Nachbarschaft vergeben. Diese Pioniernutzungen erproben während der Bau- und Planungsphase der nächsten Jahre prozesshaft und prototypisch, was sich später langfristig im Quartier etablieren soll. Anders als Zwischennutzungen – die Orte zwar oft erheblich aufwerten, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt neuen, meist kommerziellen Nutzungen weichen müssen – streben die Pioniernutzungen am Haus der Statistik mehr Dauerhaftigkeit und Perspektivbildung an. Sie stellen zudem den kooperativen Planungsprozess in der Praxis dar und bieten einen aktiven Mehrwert für die Stadtgesellschaft, indem nachbarschaftliche und stadtweite Bedarfe vor Ort am Haus der Statistik ihren Platz finden.

Im Hinblick auf eine langfristig nachhaltige Quartierentwicklung können so bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Planungsphase beispielsweise flexible Betriebsmodelle und Nutzungssynergien erprobt werden. Gleichzeitig wird ersten Nutzungen die Möglichkeit geboten, sich auf dem Areal zu verstetigen. Nicht zuletzt kann so auch auf den akuten Raumbedarf in der Berliner Innenstadt reagiert werden. Im Kontext steigender Bodenpreise und knapper werdenden bezahlbaren Wohn- und Gewerberaums steht das Modellprojekt Haus der Statistik für eine Stadtentwicklung, die einen konkreten Gegenentwurf zu einer marktorientierten Verwertungslogik ermöglicht. Als Baustein der kooperativen Quartierentwicklung schaffen die Pioniernutzungen so Raum für Akteur:innen, die besonders von den aktuellen Verdrängungsmechanismen betroffen sind. Manche Nutzungen bleiben temporär, andere verstetigen sich und werden so zu einem Anker im Projekt. Jede Pioniernutzung findet im größeren Rahmen der Quartierentwicklung statt und wird mit der laufenden Bauplanung abgestimmt. Die Pioniernutzungen werden zunächst in drei Phasen etabliert: Aktivieren (2019), Aufbauen (2020/21) und Konsolidieren (2022–2024). Federführend in der Koop5 betreut die ZUsammenKUNFT Berlin eG seit 2019 die Koordination der Pioniernutzungen.

 

Kooperative Quartierentwicklung

Mit der Entwicklung prototypischer und potenziell auf andere Orte übertragbarer Strukturen unterstützen die Pioniernutzungen wesentlich den Modellcharakter des Projektes. Flächenkonkurrenz, gesellschaftliche Umbrüche und klimatische Herausforderungen – das Weiterbauen von Stadt erfordert auch in Berlin stets ein Aushandeln verschiedener Interessen. Diese Aushandlungsprozesse um Stadt brauchen starke kulturelle Stimmen und sie brauchen verschiedenste Zugänge für die vielen, eigentlichen Expert:innen von Stadt: ihre Bewohner:innen. Große Stadtentwicklungsprojekte wie am Haus der Statistik bieten das Potenzial, bestehende Defizite in Quartieren auszugleichen. Im Zuge der Entwicklung des Quartiers Haus der Statistik können so beispielsweise soziale Treffpunkte und kulturelle Angebote geschaffen werden, die aktuell in der Nachbarschaft fehlen. Durch die Pioniernutzungen werden diese Angebote bereits vor Fertigstellung des Quartiers schrittweise erprobt: Welche Bedarfe bestehen tatsächlich? Wie können die 290 neu gebauten, bezahlbaren Wohnungen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft WBM mit dem bestehenden Wohnumfeld verknüpft werden? Indem das Quartier über einen längeren Zeitraum schrittweise aktiviert wird, können diese neuen Orte und Regeln des Miteinanders gemeinsam gestaltet werden. In einem lernenden Prozess verzahnen die Pioniernutzungen kontinuierlich die Projektentwicklung, die breite Mitwirkung der Stadtgesellschaft sowie die Perspektive der Nutzer:innen. Damit bilden sie einen zentralen Baustein der kooperativen Quartierentwicklung, in deren Rahmen sowohl langfristige Nutzungscluster, transparente Organisations- und Vergabestrukturen als auch öffentlich wirksame Formate aufgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Abb 1. Quartiers-Gremium am Haus der Statistik © ZKB eG

 

 

Transparente, prozessuale Vergabe

Um den Vergabeprozess für die Flächen transparent und fair zu gestalten, wurde im April 2019 ein Quartiergremium etabliert. Im Sinne der kooperativen Grundsätze des Modellprojekts Haus der Statistik und der geplanten Nutzungsmischung im späteren Quartier setzt sich das Gremium sowohl aus Vertreter:innen der Koop5 als auch der Zivilgesellschaft und Berliner Institutionen zusammen. Letztere bringen ihre Expertise als externe Fachleute in den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung, Nachbarschaft, Klima und Soziales ein. Selbstgestellte Aufgabe und Ziel des Gremiums ist es, den Vergabeprozess der Pioniernutzungen inhaltlich zu begleiten und Kriterien für die Vergabe zu entwickeln. Des Weiteren gehören im weiteren Planungsprozess die kontinuierliche Programmierung und Aktivierung der kuratierten Erdgeschossflächen und die Mitgestaltung der Freiräume dazu. Die beratende Funktion des Gremiums wird durch die Rolle der ZKB eG unterstützt, die für die Koop5 die Kuration, Moderation und Organisation der Pioniernutzungen vor Ort übernimmt. Initial besetzte die ZKB eG eine zentrale Rolle im Gremium, diese wurde jedoch im Prozess um die Stimmen der Pioniernutzer:innen erweitert.

Als Grundlage für die Auswahl geeigneter Nutzungen und zur Sicherung einer dauerhaften, gemeinsamen Wertebasis im Kontext der Diversität in der Nutzer:innenschaft wurde ein Leitbild für das Gesamtprojekt Haus der Statistik entwickelt. Diese unterstützt die Vergabe und basiert auf folgenden Werten der Pioniernutzungen:

Mehrwert: Pioniernutzungen erwirken einen nachhaltigen Wert im Quartier
Gemeinwohlorientierung: Pioniernutzungen basieren auf Solidarität, Gemeinschaft und Teilhabe
Vielfalt: Pioniernutzungen bilden eine diverse Nutzungsmischung ab
Etablierte & Newcomer:innen: Pioniernutzungen bilden die Diversität von Nutzer:innen ab
Kooperation: Pioniernutzungen arbeiten kooperativ und gemeinschaftlich zusammen
Vernetzung: Pioniernutzungen beziehen sich auf einen ideellen oder räumlichen Kontext
Experiment: Pioniernutzungen erproben Neues
Verantwortung: Pioniernutzungen tragen sich selbst
Bedarf und Dringlichkeit: Pioniernutzungen orientieren sich an den Bedarfen der Stadtgesellschaft

 

Im Zuge der Entwicklung der Pioniernutzungen im Haus der Statistik gilt es stets, auch grundlegende Fragen der Teilhabe zu verhandeln: Wie kann sich einerseits eine Gemeinschaft innerhalb der Pioniernutzer:innen bilden und andererseits die breite Stadtgesellschaft in den Prozess der Pioniernutzungen kontinuierlich einbezogen werden? Die Möglichkeit der Teilhabe an der komplexen Quartierentwicklung ist maßgeblich abhängig von einer gelingenden Verzahnung der einzelnen Bausteine, Akteur:innen und Prozesse. 

Abb 2. Verzahnung Top Down und Bottom Up Ansätze zu jeder Phase des Projekts. © ZKB eG

  

Pioniernutzungen als Lernprozess

Ein wichtiges Ziel der Pioniernutzungen ist die Überführung der Erkenntnisse der Pionierphase in die Planungsebene sowie die langfristige Sicherung erklärter Grundsätze des Projekts, etwa die konsequente Nutzungsmischung im Quartier. Die inhaltliche Zusammensetzung der Pioniernutzungen wird regelmäßig im Quartiergremium reflektiert. Sind beispielsweise bestimmte Themen oder Akteurgruppen unterrepräsentiert, kann bei der Auswahl neuer Nutzer:innen gegengesteuert werden. Die komplexe Quartierentwicklung erfordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Engagement. Mit der sogenannten Bedarfsplanung hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen einen Weg gefunden, wie die planerische Arbeit des zivilgesellschaftlichen Partners ZUsammenKUNFT Berlin eG honoriert werden kann. Die Bedarfsplanung umfasst die einzelnen Bausteine aus dem Nutzungsprogramm der Initiative Haus der Statistik sowie die Erarbeitung von Trägermodellen für den Betrieb dieser Flächen und der gemeinschaftlich genutzten Freiflächen im Quartier.

Die im Zuge dessen erstellten Raum- und Funktionsprogramme für Haus A, die kuratierten Erdgeschosse sowie für die noch in Planung befindlichen Experimentierhäuser beruhen auf den Bedarfen und konkreten Erfahrungswerten der Pioniernutzungen vor Ort. Der Prozess der Pioniernutzungen gibt dabei nicht nur Rückschlüsse auf Nutzungsbedarf und Themenschwerpunkte, sondern auch auf benötigte Raumtypologien, Flächenbedarf, Ausbaustandards der Räume oder mögliche Synergien mit anderen Nutzungen. Die Erfahrungswerte und Bedarfe der Pioniernutzungen werden ergänzt durch Impulse aus der Stadtgesellschaft, um auch den Bedarf langfristig interessierter Nutzer:innengruppen und angrenzender Nachbarschaften abzubilden. Die Pioniernutzungen sind damit Teil der öffentlichen Mitwirkungsformate und der transparenten Planungskultur am Modellprojekt Haus der Statistik. Diese Rückkopplung des Pionierprozesses in die Ebene der Mitwirkung und Planung schafft im Ergebnis eine solide Planungsgrundlage für die Programmierung der benötigten Räume sowie deren Anzahl, Größe und Verortung.

 

Abb. 3. Die neuen Pionierflächen an drei Standorten rund um das Haus der Statistik. © ZKB eG / raumlaborberlin

 

Prozessuale Überführung bis ins spätere Quartier

Mit dem Baustart in den Bestandsgebäuden mussten die Pioniernutzungen im Frühjahr 2022 aus den Erdgeschossen ausziehen. Um das Versprechen der dauerhaften Überführung zu halten, wurden mittels einer Zuwendung des Landes Berlin temporäre Ersatzbauten aus ausrangierten Tempohome-Containern und Gerüstkonstruktionen realisiert. So können die Pioniernutzungen in Abstimmung mit dem Bauprozess der anderen Projektbausteine an drei neuen Orten auf dem Areal gesichert werden. Die Belastungen durch eine mehrjährige Großbaustelle werden damit für Stadtgesellschaft und Nachbarschaft durch ein breitgefächertes Nutzungsangebot im Außenraum abgefedert und der Ort zugleich dauerhaft nutzbar gehalten. Zugleich wird weiterhin auf den dringenden Bedarf nach bezahlbaren Räumen für Kunst, Kultur und Soziales in der Berliner Innenstadt reagiert.

 

Neue Formen gemeinschaftlicher Verantwortung für öffentliche Ressourcen

Zur langfristigen Sicherung der Flächen und dauerhaften Bezahlbarkeit strebt die ZKB eG eine Public-Civic-Partnership an: ein Modell der Selbstverwaltung in partnerschaftlicher Kooperation und mit hoher Entscheidungskompetenz bei den Nutzer:innen. Zivilgesellschaftliche Akteure werden als Beteiligte direkt in die Bewirtschaftung öffentlicher Liegenschaften eingebunden und übernehmen Verantwortung in den Gremien und Organen. Das Land Berlin und ggf. dessen Unternehmen sollen eine geteilte Wächterfunktion für die zukünftige Verwendung der Grundstücke und Flächen der Initiative in einer neu zu gründenden Gemeinwohl-Stiftung Stadt übernehmen. Diese könnte als Wächterin auch an anderen Standorten zum Einsatz kommen. Um soziokulturelle Flächen und inklusive experimentelle Wohnflächen zu realisieren, wird eine Kooperationsgemeinschaft aus zwei Betriebsgenossenschaften und einer gemeinnützigen Bauträger GmbH gegründet. Letztere soll ebenfalls an anderen Standorten in Verknüpfung mit der Gemeinwohl-Stiftung Stadt zum Einsatz kommen.

Allesandersplatz

Die Stadt, die wir durch unsere täglichen Handlungen ständig reproduzieren, verändert sich nur, wenn wir unsere Handlungsweisen weiterentwickeln. Urbane Praxis kann dazu einige wesentliche Impulse geben. Um eine andere Qualität von Stadt zu erzeugen, müssen wir das Denken in Zuständigkeiten verlassen und gemeinsam neue Wege beschreiten – nur durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Talente, Sichtweisen und Handlungsrahmen können Städte wieder vielfältig, lebenswert und offen werden. Diesen Weg einzuschlagen, auch wenn er mitunter holprig, anstrengend und komplex ist – dazu soll dieser Beitrag ermutigen!

Nachsatz: Übersicht zu Pioniernutzungen auf dem Areal Haus der Statistik

In der Übersicht der Pioniernutzungen wird die Vielfalt der Akteur:innen deutlich, die im Haus der Statistik sowie im Haus der Materialisierung und im Hof aktiv sind, teils für einige Wochen und teils auch langfristiger. Seit 2022 kommt es auch vor dem Haus der Statistik zu Pionierunnutzungen: Da die Umbauphase begonnen hat und die Erdgeschossräume kaum noch nutzbar sind, können die temporären Bauten OTTO, ALEXIS und KARLA genutzt werden.

Haus der Statistik

Bühnen der Statistik: Die Bühnen bespielen das Haus der Statistik am Allesandersplatz von innen und außen. Sie sind ein Provisorium und damit ein Widerspruch.

LebensMittelPunkt: ein Bündnis um und für Lebensmittel – klimafreundlich und sozial, ökologisch angebaut, fair gehandelt, gemeinsam gegärtnert, gegessen und gekocht

Chor der Statistik: Bernadette La Hengst singt mit dem Chor utopische Lieder über die Zukunft der Stadt, die Klimakrise und ein Europa der Vielen.

CO-RE (Contextual Research) ist ein diverses Team aus Künstler:innen/Kurator:innen, das Statistik kritisch und kreativ untersucht.

bi’bak: Sinema Transtopia untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Das kuratierte Filmprogramm bi’bakino hat zum Ziel, transnationale, postkoloniale und postmigrantische Perspektiven aufzuzeigen.

Burner Embassy Berlin: ein Raum für Gemeinschaft von, mit und für alle, geschaffen durch Zusammenarbeit und kreativen Selbstausdruck

Clusterduck: transnationales Kollektiv zur experimentellen Erforschung digitaler Subkulturen und memetischer Widerstandstechniken

S27 – Kunst und Bildung Bauen, tüfteln, Zukunft spinnen: ein Kunstlabor für junge Leute, die die Welt verändern wollen

Midnight: Künstler:innen- und Kurator:innengruppe. Im Mittelpunkt der mehrfach wöchentlich stattfindenden Treffen und Gespräche stand die Arbeit von Anna Mendelssohn, einer 2009 verstorbenen britischen Poetin und Künstlerin.

Crafting bodie: temporäres Kollektiv aus bildenden und darstellenden Künstler:innen

Igel der Begegnung: Interventionen, Gespräche und Installationen über Orte der Begegnung mit Ortszeug:innen, -nutzer:innen und -planer:innen

Coca Collaboration & Tortendiagramm: Hölmer Jerke Seiling [Künstlerinnenkollektiv] richtet sich für einen Monat im Haus der Statistik einen gläsernen Arbeitsraum ein.

RESIDENZPFLICHT: temporäre Zentrale und Vermittlungsstelle der Künstler:innengruppe msk7 für residenzpflicht.berlin

Raum für Netzwerke und Solidarität: Raum für Arbeits- und Kontexterfahrungen, Umfeld für gemeinsames Lernen und Unterstützung im Kunstfeld. Zeitraum: 1.–31.10.2020

SyrienHilfe e. V.: Der 2012 gegründete Verein SyrienHilfe e. V. leistet humanitäre Hilfe in Syrien, im Libanon und in der Türkei.

COLORAMA Risostudio und Verlag: verlegen und drucken [mit der japanischen Methode der Risografie] im Mikroverlag

Zentrum für Netzkunst: Wir bemühen uns, Kunstwerke und Diskurse rund um Netzkunst und Netzkultur – beides aufgrund seiner ephemeren Struktur gefährdet – sowohl einem breiten Publikum als auch der Forschung zugänglich zu machen.

Wo kommt dein Essen her? Der Anteil regionaler Bio-Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung soll erhöht und in Schulen thematisiert werden.

ABA (Air Berlin Alexanderplatz) e. V.: ABA stellt Formen ephemer künstlerischer Recherche dar und möchte die Grenzen dessen erweitern, was als Wissen definiert wird. Zeitraum: 1.–31.7.2020

Freies Radio Berlin e. V.: Freies Radio Berlin e. V. ist ein Zusammenschluss Freier Radios, die Programm für 88,4 MHz in Berlin und 90,7 MHz in Potsdam machen.

Jugendaktionsraum Alexanderplatz: ein freizeitorientiertes Jugendprojekt als Angebot für junge Menschen am Alexanderplatz

Limbo: Hammer und Tanz: Wir sind N-leben, eine Initiative von Kunst- und Kulturschaffenden. Seit 2017 entwickeln und realisieren wir gemeinschaftlich Projekte, Ausstellungen und Interventionen.

Graffiti Lobby Berlin: Wir engagieren uns insbesondere für den Zugang zu legalen Flächen für Graffiti und Street-Art in Berlin und bringen Menschen zusammen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit für Straßenkunst interessieren. 

Haus der Materialisierung

BAUFACHFRAU Berlin e. V.: Die ReUse-Holzwerkstatt von BAUFACHFRAU Berlin bietet kostenlose Angebote zur Wiederverwendung und Weiterverarbeitung von Gebrauchtmaterialien aus Holz und Zuschnitt sowie Workshops und Beratung.

Essbar foodsharing Café: Lebensmittelrettung und -ausgabe und sich mit spannenden Gesprächsrunden, Vorträgen, Infoständen und Workshops nachhaltig für Lebensmittelwertschätzung einsetzen

Kunst-Stoffe e. V. Berlin: Zero-Waste-Gebrauchtmaterialmarkt zur Umsetzung von kreativen Bau- und Bastelvorhaben

FahrArt: Offene Werkstatt und Atelier! Kunst, Handwerk & Kreativität als Ressourcen – Allmende! Vom Fahrrad zur Kunst und vom Recycling zum Upcycling!

Selbstgebaute Musik_Labor: Selbstgebaute Musik, das sind Workshops, Installationen, Konzerte und zahlreiche Selbstbauangebote für kleine und große Musikinstrumente.

Material Mafia: Müll ist eine Definitionsfrage. Wir schaffen Kreisläufe für die Weiterverwendung industrieller Reststoffe – oder besser: von Ressourcen!

Berliner Stadtmission: Textilien und Möbeln ein neues Zuhause geben und damit soziale Projekte unterstützen – das ist das Ziel der Berliner Stadtmission im Haus der Materialisierung.

Textilwerkstatt Kostümkollektiv: Wir verwandeln Alttextilien in Neues und reparieren Kostüme.

Cosum: Teilen von Gegenständen als Alternative zum Konsum von Gütern – cosum.de verbindet zu diesem Zweck.

Extinction Rebellion Bau AG: Bauen und Basteln für die Rebellion gegen die ökologische Krise

Ort-schafft-Material: Wir organisieren Workshops mit dem Ziel, verfügbare Materialien der unmittelbaren Stadtlandschaft zu nutzen.

SearchWing: Wir bauen eine Drohne zur Unterstützung von Such- und Rettungsmissionen (SAR) auf dem Meer.

MITKUNSTZENTRALE: ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der kollektiv entwickelten Wissensproduktion, der Begriffsschärfung und der Zusammenarbeit an klimasensiblen künstlerischen Objekten und Arbeitsweisen

ZK/U: Zentrum für Kunst und Urbanistik (mit mehreren Projektvorhaben im und um das HdM, bspw. den GÜTERMARKT)

NIE Druckerei: Rund um eine Tiegelpresse aus den 50er-Jahren entsteht als Ableger des NIE Theaters eine Druckerei, in der per Bleisatzverfahren gedruckt werden kann.

raumlaborberlin Studio of: Wir verwenden ausrangierte Materialien wie alte Türen, Fenster, Möbel, Flaschen, Autotüren, um neue Räume zu schaffen.

mrtz Forschungswerkstatt: Moritz Wermelskirch betreibt im Haus der Materialisierung (HdM) eine Forschungswerkstatt für Lichttechnik, Materialumnutzung und Recycling.

Freifunk: Aufbau freier unabhängiger Kommunikationsstrukturen für die hierarchiefreie digitale Teilhabe an der Gesellschaft

SoliOli Olivenöl: Mit dem Import qualitativ hochwertiger und günstiger Olivenprodukte werden selbstverwaltete Projekte solidarischer Ökonomie in Griechenland unterstützt.

HabibiShip: Upcycling-Flow-Arts-Workshops, das heißt aus gefundenem Material kreative Jongliergeräte bauen und mit Spaß jonglieren lernen

Garten, Hof

Sonnenbeet: Im Gemeinschaftsgarten in mobilen Hochbeeten wird Obst und Gemüse angebaut – experimentell und möglichst nachhaltig.
Kollektiv Kalte Butter: Labor für Fermentation und Pilzkultur – mehr Essgenuss und weniger Lebensmittelverschwendung

 

 

Literatur und Quellen

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